Samstag, 10. März 2012

Fünf Panikattaken in nur 10 Minuten!



Heute hatten wir wieder ein Fire Explorers Meeting. Wie bereits erwähnt, stand heute Dummy Drag in einem Tower und ein Parcours in einem Trailer an. Wir trafen uns an der Fire Station. Von dort aus fuhren wir alle zusammen zu einem Hügel, der umzäunt ist und auf dem sich eben dieser Tower und der Trailer befindet. Zunächst mussten wir die ganzen Trucks mit der Gear und Ausrüstung abladen. Danach wurden wir in zwei große Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe durfte zuerst in den Trailer, währen die andere Gruppe (zu der ich gehörte) ein Workout absolvieren musste: 20 Jumping Jacks, und dann dreimal jeweils 20 Sit-ups und 10 Liegestützen. Danach durften wir dann auch mit unserer Gear (also die Jacke, Hose und Boots) durch die Parcours klettern und das sogar mit Licht. Anschließend mussten wir unsere Atemmaske, Sauerstoffflasche, Feuerwehrhelm und Handschuhe anziehen. Diesmal hatten wir keine Taschenlampe und wir mussten im Dunklen durch das Parcours gehen. Wie ihr vielleicht wisst, oder auch nicht, gibt es ein Mundstück, das an die Atemmaske angesetzt werden muss. Auf jeden Fall hatten wir, kurz bevor wir die Parcours betraten, unsere Sauerstoffflaschen (sind übrigens nur mit normaler Luft gefüllt, also wohl eher "Luftflaschen") aufgedreht, aber das Mundstück noch nicht angesetzt. Bevor man es anschließt, muss man tief einatmen, weil es manchmal ein wenig braucht, bis die Luft kommt. Bei mir war es jedoch so, dass einfach gar nichts kam und ich dann aber auch nicht atmen konnte, weil die Maske natürlich luftdicht war. Dann war sie auch noch so fest, dass ich sie mit meinen Handschuhen allein nicht anheben konnte, so dass ich Luft bekommen konnte. Als mir dann ein Feuerwehrmann half, versuchte er es nochmal und es funktionierte wieder nicht. Beim dritten Mal funktionierte es dann zum Glück. Vermutlich könnt ihr trotzdem verstehen, dass mir etwas mulmig zumute war, mit diesem blöden Mundstück in das Parcours zu gehen. Trotzdem wollte ich mich natürlich überwinden.. Also ging es los! Es fängt mit einer Art Leiter auf dem Boden an.. Es waren Holzpfähle mit Löchern darin, die man abtasten musste, so dass man nicht hindurchfiel (wir begannen im zweiten Stock). Danach musste man aufstehen (denn davor war man selbstverständlich auf Knien, Platz ist da keiner!!) und durch ein kleines Loch nach oben und sich gleichzeitig noch umdrehen, weil es wieder in die andere Richtung ging.Von dort aus ging es durch einige kleine Gänge bis wieder diese Art "Leiter" kam und man dann über eine kleine Holzmauer auf einen anderen Weg musste. Danach ging es durch ein Loch wieder ein Stockwerk nach unten. Genau erinnere ich mich an den Verlauf dieses Parcours nicht mehr, vermutlich habe ich das meiste verdrängt und es ist auch nicht unbedingt kurz. Allerdings gab es auch noch eine Rutsche, einen dreieckigen Durchgang, ein "X" aus zwei Holzstäben, über das man klettern musste und ein diagonaler Balken im Weg. Dann gab es noch eine Rutsche, die aber nach oben führte, also ein Art Aufgang ohne Stufen. Dort waren die Böden dann schief, es war also als müsste man über ein Dach klettern. Danach, es war ziemlich am Ende, kam dann das schwierigste: Ein Raum voller Kabel; natürlich blieb ich darin stecken, obwohl ich mich - so wie es uns gesagt wurde- auf dem Rücken liegend und mit den Beinen gegen den Boden drückend, fortbewegte. Zum Glück wurde mir von den anderen geholfen.
Nun zu meinen Panikattaken: Also meine erste war natürlich als es am Anfang mit dem Mundstück und dem Luft bekommen nicht geklappt hat, ehrlich gesagt wollte ich da schon am Liebsten umdrehen und losweinen, natürlich wollte ich es aber auch schaffen, also hieß es, die Angst abzulegen und mich selbst zu überwinden. Ich war gerade an der ersten Abbiegung, als meine blöde Sauerstoffflasche gegen meinen Helm drückte, der dann gegen meine Maske drückte, die dann soweit runterrutschte, dass ich nicht atmen konnte. Spontan fiel mir als Lösung ein, mich einfach flach auf den Bauch zu legen und zu warten. War nicht so eine super Idee, denn es brachte mich eben so wenig weiter. Also ging ich wieder auf meine Knie, holte tief Luft und versuchte dann mit einem Arm meine Sauerstoffflasche am Rumrutschen zu verhindern. Nicht lange danach folgte mein nächster Anfall: Ich hatte gerade von den Balken auf über die kleine Mauer zu dem nächsten Weg gewechselt, als mir einfiel ich müsste mich ja umdrehen. Ich kam mir irgendwie vor, als würde ich feststecken, als ich versuchte, mich auf diesem kleinen Raum umzudrehen... Letztendlich hat es dann geklappt. Ich ging dann also durch die Luke nach unten, und da kam der furchtbarste Teil des Parcours: Ein Art Schacht, der enger und enger wird und es war schon schwer ohne Sauerstoffflasche dort hindurch zu kommen. Zunächst versuchte ich hindurch zu krabbeln, aber da ging es ziemlich bald nicht mehr weiter. Also musste ich mich flach auf den Boden legen, meine Arme zuerst hindurch und dann etwas schräg meine Sauerstoffflasche hindurch zu bekommen. Als das gemeistert war, war ich schon ziemlich stolz auf mich! Der nächste Rückschlag folgte jedoch gleich; niemand war mehr vor mir und ich hatte keine Ahnung wo es weiter ging. Da fand ich dann einen Durchgang, der mir ziemlich klein erschien. Ich sagte also: Hey, ich glaub nicht, dass ich hier durchpasse! Dann dachte ich mir jedoch: Was andere vor mir geschafft haben, werde ich auch schaffen, oder etwa nicht!? Zum Glück öffnete Barbie (das ist wirklich ihr Name!), eine Feuerwehrfrau- sagt man das so?- eine Luke in der Decke und sagte mir, dass es da nicht weiter geht, sondern ich müsste etwas weiter vorne nach oben klettern. Da habe ich mir auch gedacht, na toll, lassen die mich hier einfach zurück. Naja, und gleich danach folgten dann der Kabelsalat, wo ich bei meinem Glück natürlich stecken blieb.
Letztendlich habe ich es dann ja doch überlebt und bin heil rausgekommen. Nun weiß ich, wie es sich anfühlt, klaustrophobisch zu sein! Danach gab es erstmal was zu essen und dann folgte der Tower. Wir mussten wieder in unsere Gruppen zusammenkommen und ein Search&Rescue machen. Wir mussten also wieder auf die Knie gehen (diesmal durften wir ohne Sauerstoffmaske gehen) (Ach ja, was mir gerade noch einfällt, die ganze Feuerwehrausrüstung wiegt 60-70 LBS, also so um die 30 Extra Kilos, die man mit sich rumschleppen muss!) und in den zweiten Stock gehen. Dort entschieden wir uns für eine "Left-handed search". Das bedeutet, das der erste der Gruppe seine linke Hand immer an der linken Wand hat (right-handed wäre also rechte Hand immer an der rechten Wand). Die anderen halten sich dann mit ihrer linken Hand an deren linken Schulter bzw. im Normalfall an der Sauerstoffflasche fest und tasten mit ihrer rechten Hand den Boden nach Opfern oder Möbeln ab und warnt dann die anderen und rettet das Opfer. Auch heute hatten wir wieder einen Dummy. Wir hatten ihn also gerade gefunden und waren auf dem Weg zurück, als uns gesagt wurde: Nein, euer Weg ist versperrt, ein Möbelstück ist umgefallen (bzw. im richtigen Feuer ist eben ein Holzstück gefallen und es geht nicht zurück), also mussten wir das Opfer wieder umdrehen und den ganzen Weg zurück. Zum Glück musste ich fast nichts tun, weil ich zwei Wrestler mit viel Muskelmasse in meiner Gruppe hatte, die so ziemlich die ganze Arbeit gemacht haben. Als wir damit auch fertig waren, mussten wir aufräumen und es ging zurück zur Fire Station, wo wir den Fire Truck und auch die Atemmasken, usw. putzen mussten. Am Ende gab es dann eine Strafe für uns Fire Explorers, weil einige von uns die Ausrüstung der Seniors (Fire Explorers, die mehr als 1 Jahr an diesem Programm teilgenommen haben) genommen haben und deshalb Atemmasken und Jacken fehlten. Also hatten wir die Wahl zwischen 60 Liegestützen und 90 Sit-ups, ich hab' mich dann doch für die Sit-ups entschieden! So endete ein anstrengender Morgen und Teil des Nachmittages. Ich hatte sehr viel Spaß und bin wirklich stolz auf mich, mich heute so selbst überwunden zu haben!