Montag, 19. Dezember 2011

Kirche



Am Sonntag war ich das erste mal seit ich hier bin in einem Gottesdienst. Allerdings war es keine katholische Kirche sondern eine Kirche für quasi alle, die an Gott glauben. Was mir zunächst einmal aufgefallen ist: Die Kirche sieht nicht aus wie eine Kirche, sondern ist einfach ein normales Gebäude neben Kmart. Wenn man hereinkommt, wird man vollen allen Seiten herzlichst begrüßt und es gibt sogar einen Raum, in dem es ein kostenloses Frühstücksbuffet gibt. In diesem Raum befinden sich auch Flachbildschirme, auf denen der Countdown bis zum Beginn des Gottesdienstes angezeigt wird. Der Gottesdienst an sich findet in einem Art Kinosaal statt, wo auch Essen und Trinken erlaubt ist. Auf der Bühne ist eine Band, die christliche, jedoch sehr moderne Lieder singt. Das "Publikum" wird dazu aufgefordert aufzustehen, zu klatschen, und mitzusingen. Der Liedtext wird dabei auf Flachbildschirmen neben der Bühne angezeigt. Nach einigen Liedern kam dann ein junger Mann in Jeans auf die Bühne, nahm das Mikrofon in die Hand und begann zu beten. Am Anfang erkannte ich noch nichtmals, dass es ein Gebet sein sollte, weil eben das "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes" am Anfang fehlte. Darauf folgten einige weitere Lieder und die Predigt. Die Predigt wurde von einem recht jungen Mann,der sehr legere Kleidung trug, gehalten. Es war total anders als in meiner Kirche daheim; es war eine viel lockerere und familiäre Atmosphäre, die Leute lachen und haben Spaß daran, die Botschaft anzuhören. Außerdem wurden zu Beginn des Gottesdienstes Zettel für Notizen verteilt. Während der Predigt wurde alles, was vom Pfarrer gesagt worden war, in einer PowerPoint zusammengefasst und jeder konnte die Lücken auf einem "Merkblatt" ausfüllen; man konnte also das "Gelernte" problemlos mit nach Hause nehmen. Ich habe sogar eine Frau entdeckt, die während dem Gottesdienst strickte, fand ich auch ganz lustig. Wir hatten auch das "Abendmahl" nicht, weil es eben keine rein katholische Kirche war.

Nachmittags schmückten wir dann den Weihnachtsbaum, der schon jetzt im Wohnzimmer steht. Bei anderen Familien wurde er sogar schon am Tag nach Thanksgiving aufgestellt. Unser Weihnachtsbaum ist allerdings unecht, weil die Katzen ihn sonst zerstören würden...
Abends waren wir dann nochmal in der Kirche, allerdings in dem Jugendtreff. Es war erstaunlich, wie viele Jugendliche dort waren! Diese Art von Kirche scheint anscheinend auch die Jugendlichen und Kinder dazu zu bringen, gerne die Kirche zu besuchen. Der Jugendtreff stand unter dem Motto Weihnachts- und Pyjama-Party. Deshalb gab es auch als Abendessen Fühstück, ein "Brinner" quasi. Danach wurden wir in Gruppen aufgeteilt und haben zahlreiche Spiele gespielt.